Sonntag, 31. August 2008

grenzgänge auf dem nordkalott; teil 3

tag 5
gautelishytta - skoaddjavrehytta
17 km, 6.5 h

der gautelissee ist zur gewinnung von elektrizität gestaut und wir müssen 2 lange stunden an dessen ufer entlanglaufen...

ein grosser schritt über einen bach...

immer wieder begegnen uns die rentiere

wie das nordische wetter ist: so schnell es zu tut, ebenso schnell scheint auch wieder die sonne! unser lunch-platz in warmer sonne!

2 stunden später jagt uns der drohende regen zur hütte. dennoch muss ich mich immer wieder umsehen, wie die tiefen wolken ziehen und der lichtstreifen zwischen erde und wolken eingezwängt um platz kämpft.

am abend sieht dann schon alles wieder anders aus: bei der hütte erleben wir einen milden und einmalig schönen abend!



unsere hütte

wir sind nicht alleine heute abend. in der kleinen hütte hat sich barbro mit arko einquartiert. barbro ist eine ca 50jährige frau, die mit ihrem hund oft alleine in den bergen unterwegs ist. sie ist volontärin beim dnt und schaut in regelmässiger folge zu den hütten in der umgebung. wir kommen schnell ins gespräch und ich bin fasziniert von dieser frau, die alleine bei jeder witterung so oft als möglich in den bergen unterwegs ist.
als sie hört, wie wir unterwegs sind, bringt sie uns auf einmal ihre überzähligen vorräte, da sie am nächsten tag wieder in die zivilisation reist. so kommen wir zu einer frischen tomate, rüebli und cervelas und bratspeck!! so ausgehungert sind wir nicht, trotzdem überlegen wir keine sekunde und geniessen das abendbrot in vollen zügen!
den sonnenuntergang erwarten wir dann zu viert (arko ist ein vollwertiges mitglied der gesellschaft) draussen vor der hütte bei schnaps, chips und angeregtem gespräch.

tag 6
skoaddjavvre - sitashyttene
17 km, 6.5 h

wieder einmal ist trüb und feucht...

5 stunden später dann so...
eben: stabil unstabiles wetter!

wir nützen die warme sonne um bei der sitashütte mal unsere kleider zu waschen.

mmmh, schon bald gibts znacht

sonnenuntergang

sitashyttene um 22.00 uhr

grenzgänge auf dem nordkalott; teil 2

tag 3
unna allakas nach cainhavaggehytta über cunojarrve
20 km, 7.5h

an der grenze zu norwegen

diesergestalt brücken werden wir noch mehrmals begegnen...
mir ist der wackelige untergrund noch etwas suspekt

auf unserem weg kreuzen wir eine riesige herde rentiere. an die 300 köpfe müssen es sein.

die berge weichen etwas zurück und wir überqueren die riesige, offene fläche, die sich dazwischen ausbereitet.
ein steter wind bläst, mal wärmt uns die sonne, mal ziehen wolken über uns hinweg

im laufe des tages lassen wir die weite fläche hinter uns und steigen in die berge.
noch weit entfernt kann man schon die hütte ausmachen

einfach, heimelig und gemütlich! die caihnavaggehytta

abendstimmung in den bergen 

tag 4
caihnavaggi - gautelis
12 km, 6h

am nächsten tag: bergetappe bei unfreundlichem wetter

über diese felsblöcke führt unser weg. zum teil sind es fast klettereien. volle konzentration ist gefordert, denn die felsen sind nass und sehr glatt

dazwischen gibt es auch noch schneefelder, in die frau natürlich ohne probleme einsinken kann...

durch die steinwüste...

trollkegel am weg...

schon ist die nächste hütte in sicht: die gautelishytta am gleichnamigen see

im schutz der hütte mag es regnen soviel es will...

eine stunde später scheint die sonne!

glücklich unterwegs zu sein!

Montag, 25. August 2008

grenzgänge auf dem nordkalott; teil 1

Eckdaten tag 1: ca. 12km, 5.5h total

hier starten wir unsere tour, kurz nach der schwedischen grenze in katterjak.
es regnet noch, als wir die fjällstation verlassen...

der regen hört bald auf, jedoch verschluckt dicker nebel jegliche sicht.
ein abenteuerlicher start in unser ohnehin schon abenteuerliches vorhaben. zum glück ist aber der weg mit der deutlichen wintersignalisation gut zu finden.

langsam und stetig geht es vorwärts. da uns der nebel der wintersgnalisation entlangführt, durchqueren wir eine imposante schlucht, aus der wir auch wieder herauskraxeln müssen...

am nachmittag lichtet sich der nebel etwas und gibt uns zum ersten mal etwas von der landschaft preis, die wir durchqueren...

am abend dann blickt sogar die sonne durch...wunderschön!

die erste nacht verbringen wir in einer schutzhütte: stuor kärpel.

wir teilen den beengten raum mit einem japaner, der schon seit 16 jahren immer wieder dieses gebiet bereist. er spricht kaum englisch, unsere verständigung geschieht mittels händen und füssen.
sein rucksack ist um ein wesentliches kleiner und leichter als dieunseren. fast erschrocken meint er, als er den meinen hebt: das sind ja 3o kilo (war er aber nicht...nur etwas über 20...)
er fischt sein essen aus dem see und versucht sogar während der nacht sein glück, meint aber immer: "very bad contitions for fishing"... nichtsdestotrotz bietet er uns am morgen zum frühstück von seiner fischsuppe an. wir überreichen ihm als dankeschön etwas von unserer wurst und etwas brot. so geht das!

Eckdaten tag 2: ca. 18km, ca. 8h total

der nächste tag, mein geburtstag, startet verhangen. immer wieder regnet und windet es. einsam ist die landschaft, felsig, karg, oft liegt noch schnee und überall gibt es viel wasser.
wir setzen fuss um fuss, winzige gestalten in einer weiten, ungezähmten natur!

die erste grosse prüfung erwartet uns ungefähr in der hälfte der etappe: von einem pass gelangen wir zu einem grossen see, an dessen ausfluss die einzig mögliche furtstelle sich befindet. und hinüber müssen wir.
also heisst das: schuhe und socken ausziehen, tevas an die füsse, hosen hoch und dann durch die furt. linkerhand strudelt das wasser über eine steilstufe in den nächsten see, das wasser zieht ziemlich stark und ist saukalt...
glücklich kommen wir drüben an und die kalten füsse erwarmen schnell wieder im weitergehen!

ein kleines wiesel am wegesrand

wild ist das wetter, fantastisch die eindrücke die uns diese landschaft bietet!

ein ritus, der uns durch die ganze tour begleitet: jeden abend vor dem schlafengehen gibt es als "belohnung" für und als dankeschön an den vergangenen tag einen kleinen schluck aus dem kleinen flachmann...
ein kleiner luxus, der uns wohl bekommt!!

blick von unserem zweiten nachtquartier in die wildnis, wohin uns der weitere weg führen wird.

unna allakas, am zweiten abend unserer tour